Wie funktioniert der Kauf auf Rechnung?

    Beim Rechnungskauf geht der Händler in die Vorleistung, nicht der Kunde! Die bestellten Artikel werden zeitnah an die Lieferadresse gesendet. Erst nach Erhalt und Prüfung wird der fällige Rechnungsbetrag bezahlt. Im folgenden Artikel erklären wir, wie der Kauf auf Rechnung genau funktioniert:

    Während beim Direktkauf in einem Geschäft ein sicherer Tauschhandel zwischen Ware und Bezahlung stattfindet, birgt der Online-Kauf gewisse Risiken. Nutzt man als Kunde hingegen den Rechnungskauf, ist man auf der sicheren Seite. Lediglich für den Verkäufer kann es ein böses Erwachen geben, sollte der Käufer die bestellten Produkte nicht bezahlen.

    Die bestellte Ware wird zusammen mit der Rechnung verschickt (einige Shops versenden die Rechnung separat per E-Mail). Sollte der Shop mit einem Payment-Anbieter wie Klarna oder PayPal Plus zusammenarbeiten, erhält man die Rechnung von den Dienstleistern. Anschließend hat man ausreichend Zeit, die Ware zu begutachten oder anzuprobieren. Wenn die bestellten Artikel gefallen, überweist man den Rechnungsbetrag, ansonsten kann entsprechend retourniert werden.

    Die Vorteile beim Kauf auf Rechnung sind offensichtlich. Es werden weder sensible Bankdaten übermittelt, noch bezahlt man die Bestellung sofort. Erst nach sorgfältiger Überprüfung erfolgt die Überweisung des Betrages.

    Des einen Vorteil, ist des anderen Risiko!

    Um das Risiko eines Zahlungsausfalles so gering wie möglich zu halten, setzen die Online-Händler gewisse Aspekte für den Kauf per Rechnung voraus. Denn kein Online-Shop kann es sich leisten, auf unbezahlten Rechnungen sitzen zu bleiben.

    Voraussetzungen für den Kauf auf Rechnung

    1. Geschäftsfähigkeit

      Da Personen unter 18 Jahren nur eingeschränkt geschäftsfähig und prozessfähig sind, ermöglichen die Rechnungskauf-Shops diese Zahlungsart nur volljährigen Kunden.

    2. Positive Bonität

      Fast alle Shops prüfen beim Rechnungskauf die Bonität des Kunden. Oft übernehmen diese Prüfung externe Dienstleister wie die Schufa. Die positive Bonitätsprüfung entscheidet nicht nur ob man auf Rechnung bestellen kann, sondern auch über die maximale Kreditlinie (max.Bestellwert).

    3. Lieferadresse

      Besonders bei einer Erstbestellung gilt die Regel: Rechnungsanschrift muss der Lieferadresse entsprechen. Somit schützen sich die Händler vor Betrugsfällen. Oft muss auch die Lieferadresse dem aktuellen Wohnort entsprechen.

    4. Kundensaldo

      Klar, hat man noch offene Rechnungen bei einem Händler, werden meist keine weiteren Einkäufe per Rechnung akzeptiert. Besteht die Möglichkeit doch, wird oft das Kreditlimit um den noch offenen Betrag verringert.

    5. Alternative Lieferadresse

      Hier gelten die gleichen Argumente wie beim Punkt Rechnungsanschrift = Lieferadresse. Somit wird das Betrugsrisiko minimiert.

    6. Stammkunde

      Einige Online-Shops bieten ihren Kunden den Rechnungskauf erst ab der 2. Bestellung an. Vorher muss mindestens eine Bestellung mit einer anderen Zahlungsart erfolgreich abgewickelt worden sein.

    7. Kundenkonto

      Generell ist bei den meisten Shops eine Bestellung als „Gast“ möglich. Will man jedoch den Rechnungskauf nutzen, ist ein Kundenkonto bei den meisten Händlern Pflicht.

    8. Max. Bestellwert

      Bei einigen Händlern kann man nur bis zu einem gewissen Betrag per Rechnung bestellen. Entweder handelt es sich um einen fixen Maximalbetrag, oder es handelt sich um einen individuell festgelegten Betrag (Ergebnis der Bonitätsprüfung).

    Worauf ist beim Kauf per Rechnung zu achten?

    Zuerst sollte man die Verpackung prüfen. Sollte etwas defekt oder beschädigt sein, kann es zur Haftung des Versandunternehmens führen. Ist alles mit dem Paket in Ordnung, prüft man nachfolgend den Inhalt und vergleicht die Rechnung mit dem Lieferschein. In der Regel liegt alles im Paket. Es gibt auch Händler die ein Liefer-Beleg in das Paket legen und die Kundenrechnung separat per E-Mail zusenden.

    Nachfolgend sollte man auf die fristgerechte Zahlung achten. Gewöhnlich hat man 14 Tage Zeit um den Rechnungsbetrag zu überweisen. Berücksichtigen Sie auch die Bearbeitungszeit der Bank für die Überweisung. Für den Verkäufer ist der Zeitpunkt der Gutschrift relevant. Bei regelmäßigen Käufen kann man schnell den Überblick verlieren. Viele Händler kennen jene Problematik und sind häufig bei der 1. Mahnung kulant und berechnen nichts für die Erinnerung. 

    Wann muss man die Rechnung bezahlen?

    Die gesetzliche Widerrufsfrist beträgt 14 Tagen. Aus diesem Grund gewähren die meisten Händler eine Zahlungsfrist von 14 Tagen. Wird die Bestellung nicht retourniert oder teilweise retourniert, kommt der Kauf zustande. Somit ist die Handhabe für den Händler einfacher, da keine Buchungen vorgenommen wurden. Erfolgt die Überweisung seitens Käufer, gilt die Bestellung als erfolgreich abgeschlossen.

    Wie funktioniert der Rechnungskauf für Neukunden?

    Dank der Konkurrenzsituation und dem umfangreichen Angebot im Internet, bieten aktuell viele Online-Händler sogar Neukunden den Kauf per Rechnung an. Dies hat natürlich ökonomische Beweggründe: Ohne den passenden Service, dazu gehört natürlich auch die richtige Zahlungsart, würden sich die Online-Shops hohe Umsätze entgehen lassen. Natürlich ist eine positive Bonität zwingend erforderlich.

    Zumeist ist eine vorherige Registrierung nötig. Gelegentlich setzen die Shops einen maximalen Bestellwert fest. Neukunden haben gewöhnlich niedrigere Kreditlimits. Das bedeutet, dass bei der Erstbestellung der maximale Bestellwert oft niedriger ist als bei späteren Bestellungen. Die Höhe des Kreditlimits ist variabel und hängt vom jeweiligen Shop ab.

    Da der Online-Shop auf keinerlei Informationen zum Zahlungsverhalten aus der Vergangenheit verfügt, greift er auf die Bonitätsprüfung eines Dienstleisters wie der Schufa zurück. Diese Prüfung erfolgt im Hintergrund, das Resultat erhält man in wenigen Sekunden.

    Voraussetzung für Neukunden im Überblick

    1. Käufer muss mindestens 18 Jahre alt sein
    2. Positive Bonität ist notwendig
    3. Registrierung ist notwendig
    4. Keine abweichende Lieferadresse
    5. Max. Warenkorbwert kann vorhanden sein
    6. Niedrige Kreditlimits bei der 1. Bestellung

    Info Neukunden

    Auch für Neukunden ist die Bezahlung per Rechnung die sicherste Methode, um sich von der Qualität des Produktes zu überzeugen. Ist man noch kein Stammkunde, ist es üblich, dass ein max. Bestellwert gesetzt wird.

    Sie können nicht auf Rechnung bestellen?

    Obwohl der Online-Shop mit den Kauf per Rechnung wirbt, wird diese einem nicht angeboten. So oder so ähnlich ist es vermutlich jedem schon einmal ergangen. Bestellvorganges erfolgt im Hintergrund die Prüfung der Kreditwürdigkeit.

    • Wird während der Prüfung eine negative Rückmeldung an den Shop gesendet, wird der Rechnungskauf abgelehnt. Hat man Einträge bei der SCHUFA oder einer anderen Auskunftei, wird diese dem Händler mitgeteilt.
    • Wurde der Käufer in der Vergangenheit bereits mit einer negativen Zahlungsmoral vermerkt, wird auch in diesem Fall der Rechnungskauf verweigert.
    • Kunden aus einem bestimmten Wohnort oder ab einem gewissen Alter wird der Kauf auf Rechnung manchmal gar nicht erst angeboten. Eine Ablehnung kann somit auch mit der Wohnadresse zusammenhängen.
    • Einige Händler nutzen sogenannte „Blacklists“. Sollte man durch irgendwelche Umstände auf so eine Liste geraten sein, muss man mit einer alternativen Zahlungsart den Kauf abschließen.

    Warum kann ich „Kauf auf Rechnung“ nicht auswählen?

    Sie sind nicht volljährig und somit nicht geschäftsfähig.
    X
    Sie haben eine negative Bonität.
    X
    Sie haben eine abweichende Lieferadresse angegeben.
    X
    Der Wert des Warenkorbs liegt über dem max. Bestellwert.
    X
    Sie haben sich nicht registriert, obwohl ein Kundenkonto nötig ist.
    X
    Wichtige Info: Während der Bestellung wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Ein negatives Ergebnis führt zur Ablehnung des Rechnungskaufs.

    Kauf auf Rechnung trotz negativer Schufa

    Einige Kunden haben Bedenken beim Kauf auf Rechnung. Der Grund hierfür hat sechs Buchstaben: Schufa. Eine Rechnung nicht bezahlt, die Rate eines laufenden Kredits ausgelassen oder anderweitig negativ aufgefallen? Dann haben Sie vermutlich eine negative Schufa. Auch mit solch einem Schufa-Eintrag ist es bei einigen Online-Shops möglich auf Rechnung zu bestellen.

    Testen Sie es einfach aus! Artikel im jeweiligen Shop aussuchen und alle relevanten Daten eingeben. Nun erfolgt in der Regel eine Abfrage bei der Schufa oder bei einer anderen Wirtschaftsauskunftei. Zeitnah werden Ihnen die möglichen Zahlungsarten angezeigt.

    Schufa – was ist das überhaupt?

    „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ lautet die genaue Bezeichnung. Strenggenommen ist „Kauf auf Rechnung trotz Schufa“ nicht korrekt. „Kauf auf Rechnung trotz negativem Schufa-Eintrag“ müsste es heißen, denn es gibt auch positive Einträge und die braucht niemand fürchten.

    Die Furcht basiert ohnehin auf einem Irrglauben: Die Höhe des Einkommens, Art der Tätigkeit, Häufigkeit bestehender Arbeitslosigkeiten werden darin nicht gespeichert. Der Eintrag enthält allgemeine Daten, wie vollständiger Name, Anschrift und Geburtsdatum und die verschlüsselte Darstellung des Zahlungsverhaltens. Daten aus der Vergangenheit werden Zukunftsprognosen gegenübergestellt und codiert. Was bleibt ist der sogenannte Score. 

    Der Score sagt aus, wie wir unseren Zahlungsverpflichtungen bisher nachgekommen sind und wie wir es vermutlich in der Zukunft tun. Es geht von 0 – 1000. Je höher der Wert, desto positiver: 0 = schlechtes Zahlungsverhalten, 1000 = optimal. Sind noch keine Daten übermittelt (Umzug/nicht erfolgte Ummeldung), lautet der Score: 1.

    Entstehen Gebühren beim Rechnungskauf?

    Diese Entscheidung trifft der Online-Shop. Ob ein Händler Gebühren für den Rechnungskauf erhebt oder nicht, entscheidet dieser individuell. Wenn jedoch Kosten entstehen sollten, müssen die vor dem Kaufabschluss angezeigt werden. Nachträglich dürfen keine Gebühren für den Kauf auf Rechnung berechnet werden. Nach unserer Erfahrung bieten die meisten Händler ihren Kunden den Rechnungskauf ohne Gebühren an.

    Kauf auf Rechnung mit Klarna & Co.

    Immer mehr Händler vertrauen Payment-Anbietern wie Klarna oder PayPal bei der Abwicklung des Rechnungskaufs, da diese Zahlungsoption für den Shop ein gewisses Risiko darstellt. Da der Händler die bestellten Artikel vor dem Zahlungseingang versendet, besteht die Gefahr auf unbezahlten Rechnungen sitzen zu bleiben. Aus diesem Grund führen die Online-Shops mit Dienstleistern wie der Schufa Bonitätsprüfungen durch, oder greifen auf eigene Black-/White-Listen (Kundenerfahrung der Vergangenheit) zurück.

    Da solche Prüfungen mit Aufwand und Kosten verbunden sind, nutzen die Händler den professionellen Service der Zahlungsdienstleister. Die Payment-Anbieter überprüfen dabei nicht nur die Zahlungsmoral der Kunden, sondern übernehmen von Rechnungsstellung bis hin zum Mahnwesen das gesamte Factoring.

    Was bedeutet das für den Kunden?

    Die Bestellabwicklung im jeweiligen Online-Shop ändert sich nicht. Während man die Zahlungsart auswählt, werden gewöhnlich zusätzliche Daten wie Geburtsdatum oder Telefonnummer für eventuelle Rückfragen gefordert. In diesem Bereich werden auch die AGBs der Zahlungsdienstleister eingeblendet.

    Bei einer erfolgreichen Bestellung erhalten Sie die bestellten Produkte direkt vom Shop, die Rechnung (oft per E-Mail) jedoch vom Payment-Anbieter. Häufig sucht man die Rechnung vergeblich in der Lieferung, da diese gesondert zugestellt wird. Auch erfolgt die Zahlung des offenen Betrages nicht an den Shop, sondern an den Dienstleister!

    Wichtig: Bei der Überweisung korrekte Referenznummer angeben. Achten Sie auch auf die Zahlungsfrist. Bei zu erwartenden Zahlungsverzögerungen kontaktieren Sie direkt den Zahlungsdienstleister, nicht den Online-Shop!

    Ihnen gefällt die Lieferung nicht und Sie wollen es zurückschicken?

    Kontaktieren Sie bei Retouren den Online-Shop. Dieser wird Sie über den genauen Ablauf informieren. Bei Teil-Retouren kann es sein, dass man zuerst den gesamten Betrag bezahlen muss und erst nach erfolgter Rücksendung eine Gutschrift erhält. Auch hier gilt: Im Zweifel vorher den Händler kontaktieren und den genauen Ablauf erfragen, bevor man die Pakete zurückschickt.

    Wann ist man beim Kauf per Rechnung Eigentümer der Ware?

    Grundsätzlich gilt, dass die Waren bis zur vollständigen Bezahlung des Kaufpreises Eigentum des Verkäufers bleiben. Nur weil man im Besitz der Artikel ist, ist man noch lange nicht der Eigentümer! Der Käufer erlangt erst Eigentum an den gelieferten Produkten, wenn der Betrag auf dem Konto des Händlers verbucht wird. Beim Kauf per Rechnung sollte man die Dauer für die Gutschrift einkalkulieren. Je nach Kreditinstitut kann eine Überweisung schon mal 1 bis 3 Werktage dauern. 

    Ist eine Zahlpause bei Kauf auf Rechnung möglich?

    Für eine eventuelle Zahlpause muss man erstmals mit dem Händler in Kontakt treten und eine spezielle Vereinbarung treffen. Für Zahlpausen kann man keine generelle Aussage tätigen. Gewöhnlich werden jedoch solche Informationen unter den AGBs oder FAQs direkt auf der Seite des Online-Shops veröffentlicht.

    Zusammenfassung

    • 100% sichere Zahlungsart, da vor der Lieferung kein Geld fließt.
    • Schnelle Lieferung, da der Händler auf keinen Zahlungseingang wartet.
    • Lieferadresse muss mit der Wohnadresse übereinstimmen – besonders bei Neukunden.
    • Volljährigkeit ist zwingend notwendig.
    • Kundenkonto kann notwendig sein (Shop-AGBs durchlesen).
    • Max. Bestellwert kann vorhanden sein (Shop-AGBs durchlesen).
    • Positive Bonität ist notwendig.
    • Zahlungsfrist beträgt gewöhnlich 14 Tage.
    • Retoure: Man muss auf keine Gutschrift warten.

    Unser Fazit zum Rechnungskauf

    Das größte Risiko beim Rechnungskauf trägt eindeutig der Verkäufer. Er nutzt daher die Möglichkeit nach einer Abfrage bestimmter personenbezogener Daten (Bonitätsprüfung). Das ist aber für den Kunden kein Nachteil. Schließlich müssen die Händler sich absichern. Geht man als Kunde verantwortungsbewusst mit seinen Einkäufen um und bezahlt fristgerecht, wird das seitens der Händler positiv vermerkt.

    Der Rechnungskauf ist kein Zahlungsmittel, um die Zahlungsverpflichtung unnötig herauszuzögern oder gar zu umgehen. Zukünftig bringt solches Verhalten einen nicht weiter. Die Daten werden gespeichert und das für die Dauer von drei Jahren (nach Privatinsolvenz sogar 4 Jahre). Wer so handelt, schädigt nicht nur den Verkäufer, sondern auch sich selbst. Häufen sich solche Verhaltensweisen, kann man in der Zukunft den Rechnungskauf nicht mehr auswählen.

    Video: Wie funktioniert der Kauf auf Rechnung?

     

    Wie funktioniert der Kauf auf Rechnung?

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